Nachhaltigkeit
„Wir lieben Klima-Schutz im Alltag“

„Wir lieben Klima-Schutz im Alltag“

Neue Klima-Initiative im Q1 und im Stadtteilladen Grumme

Welches Papier liegt im Drucker? Womit wird geputzt? Welchen Kaffee trinken wir? Wo können wir Plastik und andere Verpackungen sparen? Für den Klimaschutz sind diese Fragen entscheidend. Trotzdem fehlen in der Eile des Alltags manchmal die Antworten.

„Wir möchten uns in den kommenden Monaten intensiv damit beschäftigen, wie wir den Klimaschutz besser in unseren beruflichen Alltag integrieren können“, sagen Dorte Huneke-Nollmann (Ifak e.V.) und Dorothee Schäfer (Ev. Kirchengemeinde), die diesen Prozess im Stadtteilzentrum Q1 in Kooperation mit Silke Neufeld und Marit Eckert vom Stadtteilladen Grumme angestoßen haben. Beiden Standorten ist gemeinsam, dass dort eine enge Kooperation zwischen einem sozialen Träger und einer Kirchengemeinde besteht. Beide Standorte wirken, teils mehrsprachig, in die jeweiligen Quartiere hinein.

Professionelle Unterstützung kommt vom Institut für Kirche und Gesellschaft, wo 2008 die Initiative „Zukunft einkaufen“ ins Leben gerufen worden ist. „Wir begleiten Gemeinden und kirchliche Einrichtungen bei der systematischen Umstellung hin zu nachhaltigeren Produkten und Kaufentscheidungen, die nicht mehr spontan aus eigenem Ermessen, sondern auf der Grundlage einer gemeinsamen Entscheidung getroffen werden: ökologisch, fair und ethisch“, erklärt Projektreferentin Martina Faseler. Zukunft einkaufen bietet darüber hinaus die Möglichkeit, sich als Gemeinde oder kirchliche Einrichtung mit dem Zertifikat „Wir beschaffen ökofair“ auszeichnen zu lassen und somit die eigenen Bemühungen sichtbar zu machen. Als erste Gemeinde der Ev. Kirche von Westfalen erhielt im Oktober die Gemeinde Bochum-Weitmar Mark das Zertifikat. Nun machen sich das Q1 in Stahlhausen und der Stadtteilladen Grumme auf den Weg.

Bei einer Auftakt-Veranstaltung im Q1 unter dem Motto „Wir lieben Klimaschutz im Alltag“, hob Friederike Müller, Geschäftsführerin der Ifak, hervor, wie wichtig es sei, unseren Kindern eine Welt zu hinterlassen, die lebenswert ist. Mit über 250 Mitarbeitenden ist die Ifak in Bochum, Herne, Gelsenkirchen und Hattingen in der Kinder-, Jugend- und Stadtteilarbeit aktiv. „Es ist ein Kraftakt, so einen Prozess umzusetzen. Aber es ist auch etwas sehr Schönes.“

„Überfordern Sie sich nicht. Aber bleiben Sie dran!“

Pfarrer Constantin Decker unterstrich die hohe Bedeutung der Schöpfung und somit der Klimagerechtigkeit für die Kirche – und wie wichtig es sei, dass jeder einzelne Mensch mit dem Schutz des Klimas im Kleinen anfange. „Ich bin dankbar, dass ihr euch nicht von dem großen Ganzen habt ermüden lassen. Nicht jeder kann 100 Prozent beitragen, aber wenn viele Menschen einige Prozent beitragen, kann sich viel verbessern.“ – „Nachhaltigkeit ist in aller Munde, aber das muss weiter gehen und in die Herzen kommen“, so Edeltraud Drees, Vorständin im Verein „Leben im Stadtteil e.V.“ (Stadtteilladen).

Martina Faseler, die den Prozess bis zur Siegel-Verleihung begleitet, führte mit anschaulichen Informationen und alltagspraktischen Tipps in das Thema ein. Sie rät zu kleinen, realistischen Schritten. „Überfordern Sie sich nicht. Der Weg wird nicht einfach sein. Aber bleiben Sie dran!“